MORBID ALCOHOLICA:
Die oberschwäbischen Bierbomber genießen in ihrer Heimat absoluten Kultstatus – und das schon seit über 20 Jahren. Die Shows der Verrückten bedeuten Spaß und Chaos, Alkohol und Mädelz, hier wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Mit ihrem asseligen Metal-Punk-Verschnitt gehen die Herren durchaus als chaotisch-sympathische, süddeutsche Version der Kassierer durch, mit einem größeren Metal-Anteil versteht sich.
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MORBID ALCOHOLICA, eine Band, die hier in Oberschwaben, zwischen Donau und Allgäu, im Umland von Ulm, Laupheim und Biberach ziemlichen Kultstatus hat, macht sie hier doch seit gut 20 Jahren so ziemlich jeden Jugendtreff, ländlichen Bauwagen oder Motoradclub unsicher, und haben sich die Herren Musiker in diesen zwei Dekaden doch einen ehrlichen Ruf als Identifikationsgrößen für die B’Säufles der Dorfjugend (die hier bis ca. 45 Jahre geht) und als herrlicher Spaßbringer für deren erweiterten Freundeskreis (auch Katastrophentouristen genannt) erspielt. Ja, hier spricht die schwäbische Hausfrau und Mutter ein wahres Wort gelassen, klar und unbeirrt aus, nämlich dass sie sich lieber ein Poster von MORBID-Frontmann Crocker ins Schlafzimmer hängen würde, als eines von Pomade-Schönling Cristiano Ronaldo, und natürlich bringt man ihr dann vom MORBID-Gig auch eins mit.
Ja, Leute, die Musik und Lyrik hat nicht den Anspruch von Watchtower, auch nicht den von Blind Guardian und sicherlich noch nicht einmal den von Manowar und Sabaton. Doch, mal ehrlich, was ist denn schöner, als in lieb gewonnener Routine zwei-, drei-, viermal im Jahr en oem vo de Derflá em Gae die selben kaputten fünf Mucker, stets mit drei weiteren kaputten Muckern ihrer Stamm-Vorband RÄHS (der Schwabe weiß um die Bedeutung des Wortes) unterwegs, anfeuern zu dürfen; Songs mitzusingen, die man außerhalb der verrauchten Kneipensäle nicht einmal unbeschämt lesen würde, und dort all die Kumpels und Bekannten zu treffen, die man dort seit 20 Jahren trifft, dort auch immer wieder neue Mitglieder der Dorfjugend bei der Initiation zu beobachten, und einfach nur die Gaudi des Lebens zu haben.
MORBID ALCOHOLICA ist für Oberschwaben wohl das, was die Kassierer für Wattenscheid sind. Etwas weniger bekannt vielleicht, etwas metallischer in Sound und Optik mit Sicherheit, niveauvoller eher nicht, weniger alkoholisch auch nicht, morbider definitiv und schöner natürlich auch.
Wie auch immer: auch wenn die Band und der Thread hier auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte, ich wollt’s einfach mal loswerden, wie viel Spaß man auch als in der Wolle gefärbter Metaller auf solchen assligen Metal-Punk-Gigs haben kann, wenn die Leute, das Ambiente und eben die Vita stimmen. Die Band begleitet uns hier halt seit 20 Jahren, und es ist immer ein Fest, wenn die morbiden Alkoholiker aufspielen.
Untechnische Daten:
Gegründet Anfang der Neunziger im Schwarzen Raben zu Burgrieden.
Bestehend heute aus Crocker (v), Bock (g), Made (g), Maze (b), Holz (d)
Diskographie:
ca. 1993 – Narren des Alkohols
ca. 1995 – Elend
1999 – Elend (Rerelease + Bonustracks)
2007 – Maximum Perversum
2011 – Amputiert & Depressiv
Trivia:
Gitarrist Bock ist einer der Gründer und Geschäftsführer von „Ficken – Der Partyschnaps“. Der wird immer literweise kostenlos bei den Gigs verteilt (in Klopfer-Fläschchen), und den gibt’s auch nach dem Eintritt-Würfeln (ja, bei Morbid-Gigs würfelt man den Eintritt) zum Anstoßen mit der Band am Eingang.
Location:
KREUZ Obermarchtal
Mühlweg 1
89611 Obermarchtal
KNEIPE/BIERGARTEN: Werktags ab 17 Uhr